Die GWA-Agenturen verzeichneten 2022 ein deutliches Umsatzplus von durchschnittlich acht Prozent. Dabei bremste der Fachkräftemangel weiteres Wachstum. Das sind einige der Ergebnisse des aktuellen GWA Frühjahrsmonitors, mit dem der Branchenverband die Geschäftsentwicklung seiner Mitgliedsunternehmen erhebt.
Nach leicht rückläufigen Umsätzen im ersten Pandemiejahr 2020 zeigten sich bei der Geschäftsentwicklung 2021 deutliche Nachholeffekte: Die GWA-Agenturen realisierten ein Umsatzplus von acht Prozent. Zuwächse wurden von knapp 68 Prozent der Agenturen realisiert, während 28 Prozent der Befragten rückläufige Umsätze verzeichneten. 46 Prozent der Agenturen hatten mehr feste und fast 40 Prozent mehr freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als im Vorjahr. Auch die Renditen entwickelten sich stabil und lagen mit 10,1 Prozent so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Die Personalknappheit ist für 80 Prozent der Agenturen aktuell das größte Wachstumshemmnis. Das führte zu teilweise enormen Umsatzausfällen von bis zu 1 Mio. €. 58 Prozent der GWA-Agenturen lehnten Pitches und Neugeschäftsanfragen aus diesem Grund ab. Gleichzeitig investieren Agenturen verstärkt in Personal und Weiterbildung und setzen auf eine Intensivierung des Hochschulmarketings, der Ansprache von Beschäftigten anderer Branchen und mobile, flexible Arbeitsmodelle.
„Die Gewinnung und das Halten von Fachkräften hat mittlerweile fast überall Priorität. Einige Agenturen gehen neue, interessante Wege. Dennoch muss bei diesem Thema noch ganzheitlicher gedacht werden. So zeigen unsere Zahlen, dass beispielsweise 60 Prozent der Agenturen keine institutionalisierte Personalentwicklung haben. Aber junge Talente erwarten diese heute und sie wird in vielen anderen Branchen geboten“, kommentiert GWA-Präsidentin Larissa Pohl die Ergebnisse.
„Nachdem die Branche mit einem ‚blauen‘ Auge aus der Corona-Pandemie kam, bremst nun der Fachkräftemangel die Geschäfte. Zudem bleibt abzuwarten, wie sich der Krieg in der Ukraine auf die Gesamtwirtschaft und die Agenturbranche auswirkt“, so Pohl weiter.